Elfenblume: Natürliches Viagra

Die Elfenblume, schon seit langem ein potenzsteigerndes Mittel, das aus der traditionellen, chinesischen Medizin bekannt ist, wird auch hierzulande immer populärer. Sie wächst in Asien und im Mittelmeerraum und bevorzugt trockene, waldige Standorte; und speziell gezüchtete, winterharte Sorten kommen auch bei uns immer mehr Mode. Von ihrer Verwendung als hauseigenes Potenzmittel ist abzuraten, da bei gezüchteten Formen keine Information über eventuelle toxische Inhaltsstoffe vorliegt. Es wird vielmehr angeraten, auf die auf dem Markt befindlichen Präparate zurückzugreifen und Forschern die Bestimmung der richtigen Konzentration zu überlassen.

Entdeckung der Elfenblume

Entdeckt wurde das potente Heilkraut schon vor Jahrhunderten von chinesischen Viehzüchtern, denen ein verändertes, sexuelles Verhalten nach dem Fressen dieser Blume auffiel. Weibliche Tiere waren eher geneigt, sich auf sexuelle Annäherung der männlichen Tiere einzulassen und die Motivation und Standfestigkeit der Zuchtbullen war deutlich gesteigert. Danach wurde es gezielt unter das Futter gemischt um träge Bullen etwas zu unterstützen. Die Übertragung auf menschliche Bedürfnisse liegt nicht fern und daher wird die Elfenblume schon lange als luststeigernder Tee angeboten. Heutzutage gibt es alle Arten von Tabletten mit dem Wirkstoff alleine und als Gemisch mit anderen sogenannten potenzsteigernden Mitteln.

Wirkung der Elfenblume belegt

Bislang waren der Mechanismus und die genaue Wirkung unbekannt, aber Studien der Universität in Mailand von der Gruppe um Mario dell’Agli haben ergeben, dass die Elfenblume auf dem gleichen Wirkmechanismus wie Viagra basiert. Wissenschaftler extrahierten den wirksamen Bestandteil, Icariin, veränderten ihn leicht, durch eine chemische Prozedur und setzten ihn zusammen mit dem Enzym ein, das durch Viagra beeinflusst wird: die Phosphodiesterase.

Icariin wirkt als PDE-5-Hemmer und ermöglicht somit eine bessere Durchblutung. Damit lässt es eine Erektion leichter entstehen und erhöht ihre Standfestigkeit. Zumindest im Reagenzglas wirkt der Pflanzenextrakt besser, schneller und direkter auf das isolierte Enzym wie die Forscher im amerikanischen Wissenschaftsmagazin ‚Journal of Natural Products‘ veröffentlichten. Aus einer ganzen Reihe von getesteten Extrakten, war der der Elfenblume am wirksamsten und vielversprechendsten.

Pflanzliches Potenzmittel als Viagra-Konkurrenz

Damit könnte die Pflanze Viagra und Konsorten ernsthaft Konkurrenz machen, aber soweit ist es noch lange nicht. Bisher gibt es nur Überlieferungen und erste Vorversuche. Wie die Pflanze schlussendlich im Organismus wirkt, welche Interaktionen im menschlichen Körper stattfinden und welche Nebenwirkungen zu erwarten sind, ist noch nicht erforscht. Die im Moment auf dem Markt befindlichen Mittel, bedienen sich Extrakten der Elfenblume, die leider nicht so konzentriert sind und denen auch die chemische Modifikation fehlt. Insofern, lassen diese Präparate die versprochene Wunderwirkung oft vermissen und basieren eher auf einer psychologischen Wirkung denn auf einem physiologischen Mechanismus.

Verlässliches Präparat noch in weiter Ferne

Da sinkende, sexuelle Aktivität und abnehmende Potenz ein ständiges und wichtiges Thema der Männer- und auch Frauenwelt sind, hört die angebliche Entwicklung und Anpreisung von Wundermitteln nicht auf, die meist jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren. Insofern ist die wissenschaftliche Untersuchung in diesem Bereich, durchgeführt von einem vertrauenswürdigen Forscher unter geeigneten Laborbedingungen ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ein weiterer wäre die Herstellung und Zulassung eines pflanzlichen Potenzmittels, das eventuell ohne die Nebenwirkungen und Gefahren von Viagra auskommt, aber genauso ‚potent‘ ist.

Da das öffentliche Interesse groß ist, werden die Wissenschaftler wohl weiterforschen und bald mit dem neuen, lang ersehnten Präparat aufwarten können…