Kinderlähmung wirklich ausgerottet?

Die Kinderlähmung wird durch den Poliovirus ausgelöst und war vor der Entdeckung von Impfstoffen weltweit verbreitet. Eine Infizierung wird fast nie bemerkt, da sie nur zu 4 bis 8% der Fälle zu grippeähnlichen Symptomen führt.  Nur ein Prozent der betroffenen Patienten wird wirklich an der Kinderlähmung erkranken. Hier befällt das Virus das Nervensystem, meist das der Muskulatur. Die Kinderlähmung ist dann nicht mehr heilbar und führt zu erheblichen Behinderungen von unangenehmer Natur. Der Tod kann eintreten.

Die Viren können durch eine Schmierinfektion übertragen werden. So kann ein abgesondertes Speicheltröpfen Wochen überdauern, um dann bei der Aufnahme einen neuen Wirt zu infizieren. Hierbei gelten nur Menschen als Wirte. So erscheint es als möglich, dass die Kinderlähmung durch eine Impfung ausgerottet werden kann.

Dieses ist in Deutschland bereits passiert. Jedoch ist die Kinderlähmung nicht weltweit ausgerottet und kann so jederzeit wieder eingeschleppt werden. Derzeit liegen Fälle in Israel vor. In Syrien liegen sogar Fälle vor, wo die Kinderlähmung ausgebrochen ist. Da jedoch 99% der infizierten keine Kinderlähmung ausprägen werden und die Erkrankung nicht erkennen, können sie diese schnell verbreiten. So ist auch in Deutschland dringend dazu anzuraten, die Kinder nach Empfehlung gegen die Kinderlähmung zu impfen. Ist die Viruserkrankung einmal ausgebrochen, kann sie nicht mehr geheilt werden.

Folgen der Kinderlähmung

  • Schwere Schmerzen im Rücken, Nacken und Muskeln.
  • Asymmetrische Lähmungen in Bein-, Arm-, Buch-, Brust- und Augenmuskeln.
  • Teils Lähmungen der Atemmuskulatur.
  • Teils Atemnot und Atemstillstand.
  • Teils Tod.

Die drei Krankheitsbilder

In den Stichpunkten sind die Folgen der Paralytischen Poliomyelitis geschildert, die zu nur einem Prozent aller Infektionen eintritt. Die Symptome können dabei wieder abklingen, treten jedoch regelmäßig auf. Dieses Krankheitsbild tritt als drittes erst nach längerer Zeit auf. In den meisten Fällen, wo die Erkrankung bemerkt wird, treten sieben bis 14 Tage nach dem Infekt grippeähnliche Erscheinungen auf, die wieder abklingen. Das Gehirn wird durch den Virus nicht befallen und so treten keine Spätfolgen auf. Dann gibt es die Nichtparalytische Poliomyelitis, die rund drei bis sieben Tage nach der Abortiven Poliomyelitis auftritt. Es treten erneut einige Grippesymptome auf. Es können auch Nackensteifigkeit, Rückenschmerzen und eine Muskelverkrampfung festgestellt werden. Eine bleibende Lähmung wird jedoch nicht einsetzen.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit bleibender Schäden gering ist, so ist doch die Gefahr groß, das Virus zu verbreiten und so einen Fall mit bleibenden Schäden mit zu verursachen. Allein die Impfung aller Kinder kann dieses Risiko ausschalten und zur Ausrottung der Kinderlähmung führen. Ein erster Virenstamm gilt bereits weltweit als ausgerottet.