Neuropathien und Myopathien

Nervenerkrankungen der Extremitäten (Neuropathien) und Muskelerkrankungen (Myopathien):

Erkrankungen der Muskeln (Myopathien) oder der Nerven in den Extremitäten (Neuropathien) können sehr unterschiedliche Ursachen haben, es gibt z. B. erbliche Erkrankungen oder über das Immunsystem ausgelöste Erkrankungen. In der Hardtwaldklinik I in Bad Zwesten behandeln wir in der allgemeinen Rehabilitation Patientinnen und Patienten mit Muskelerkrankungen (Myopathien) oder Erkrankungen der Nerven (Neuropathien), die selbständig oder weitgehend selbständig sind, in der Frührehabilitation Patientinnen oder Patienten mit Muskelerkrankungen oder Nervenerkrankungen (Neuropathien), die mehr Hilfe von den Pflegekräften benötigen.

Falls Verlaufsuntersuchungen oder ergänzende Untersuchungen erforderlich sind, können diese während der Rehabilitation durchgeführt werden. Zur Verfügung steht die elektrische Untersuchung von Muskeln und Nerven (Elektromyographie und Elektroneurographie). Es können weiterhin evozierte Potentiale und Magnetstimulation durchgeführt werden. Falls erforderlich kann auch eine ergänzende Herzdiagnostik in Form von EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG oder Ultraschall des Herzens durchgeführt werden.

Therapieangebote bei Neuropathien und Myopathien:

Therapieziele in der Rehabilitation von Nervenerkrankungen (Neuropathien) und Muskelerkrankungen (Myopathien) sind die Förderung der Funktion der Nerven und Muskeln und die Vermeidung von Fehlbelastungen. Falls erforderlich werden Hilfsmittel z. B. Gehstock, Rollator oder Rollstuhl sachgerecht angepasst und der Umgang trainiert. Weitere Therapieziele der Rehabilitation sind die Hilfestellung bei der Krankheitsbewältigung und, falls nötig, Schmerzbehandlung.

Die Krankengymnastik bei Neuropathien oder Myopathien wird in Einzel- oder Gruppenbehandlung durchgeführt, Ziel ist eine Verbesserung der Kraft mit gezielten Kräftigungsbeübungen (evtl. auch im Bewegungsbad, im Rahmen der funktionellen Trainingstherapie oder in der Laufbandtherapie), Vorbeugung von Fehlhaltung und Kräftigung der entsprechenden Muskulatur, Dehnungsbehandlung verkürzter Muskulatur mit dem Ziel besserer Beweglichkeit und Vermittlung eines sinnvollen Maßes an körperlicher Betätigung, ohne dass es zur Überforderung kommt. Dies spielt insbesondere bei der Rehabilitation von Muskelerkrankungen eine wichtige Rolle.

Falls erforderlich werden Hilfsmittel angepasst. In der Ergotherapie werden insbesondere Feinbewegungsabläufe geübt und Sensibilitätsstörungen behandelt. Die Sporttherapie dient der Aktivierung und Bewegungskoordination und ebenso wie die Krankengymnastik der Rückmeldung über die körperlichen Möglichkeiten und des sinnvollen Maßes an körperlicher Betätigung. Ergänzend können z. B. Lymphdrainage oder Kneipptherapie sowie Massagen erforderlich sein. Es besteht das Angebot von psychotherapeutischen Gesprächen, wenn hierzu ein Bedarf besteht, z. B. als Hilfe bei der Krankheitsbewältigung bei Neuropathien oder Myopathien.

Hilfen für die Zeiten nach der Entlassung:

Im Rahmen der Krankengymnastik und Ergotherapie werden mit den PatientInnen mit Neuropathien oder Muskelerkrankungen sinnvolle Eigenübungen besprochen und geübt und ggf. Therapieempfehlungen ausgesprochen. Falls sich Notwendigkeit und Ansatzpunkte für eine weitere ambulante Psychotherapie finden, wird dies so besprochen. Es erfolgt ärztliche Aufklärung z. B. über Selbsthilfegruppen, falls erforderlich erfolgt eine Beratung über Hilfen am Arbeitsplatz und über das Schwerbehindertenrecht. Es erfolgt ein Selbsthilfetraining und das Ausprobieren von möglicherweise erforderlichen Hilfsmitteln mit entsprechender Beratung sowie Beratung zur häuslichen Versorgung.