Prostatakarzinom – Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Krebs ist vor allem eine altersbedingte Krankheit und mit steigendem Alter erhöht sich auch das Risiko an diesem zu erkranken. Bei älteren Männern ist die häufigste diagnostizierte Krebsart ein Prostatakarzinom. In den meisten Fällen rät der Arzt bei einem bösartigen Tumor zur operativen Entfernung. Nicht von der Hand zu weisen ist, dass Patienten nach einer Operation mit einschneidenden Nebenwirkungen zu leben haben.

In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Harninkontinenz oder einer erektilen Dysfunktion. Bei Männern im gehobenen Alter ist eine Harninkontinenz überdies hinaus, meist aus Scham, ein ausschlaggebender Faktor um in ein Altenheim oder Pflegeheim der umliegenden Region zu ziehen. Aber auch betreutes Wohnen als Alternative zum Heim kommt für viele Senioren in Frage. Daher stellt sich für viele Männer natürlich die Frage, ob es auch noch andere Behandlungsmethoden gibt die weniger Nebenwirkungen nach sich ziehen.

Der Medizin sind noch drei weitere Heilverfahren bekannt, die neben der operativen Entfernung ihre Berechtigung haben. Voraussetzung bei allen vier Verfahren ist aber, dass der Tumor noch keine Metastasen gebildet hat und lokal auf die Prostata begrenzt ist. Da ein Prostatakarzinom meist nur mit geringer Geschwindigkeit wächst, ohne das die Patienten dabei Beschwerden haben, stellt die aktive Überwachung und Kontrolle in gleichmäßigen Intervallen ei ne alternative Behandlungsmethode dar. Des Weiteren gehören die Brachytherapie sowie die externe Bestrahlung zum aktuellen Stand der Medizin.

Doch welche der genannten Behandlungsmethoden weist bei größtmöglicher Heilungschance die geringsten Nebenwirkungen auf und beeinflusst unwesentlich die Lebensqualität der Betroffenen? Dieser Frage möchte nun eine Langzeitstudie der Deutschen Krebshilfe in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen nachgehen. Dabei werden bis zum Jahr 2030 die Daten von über 7.600 Patienten gesammelt und ausgewertet.

Die Behandlungsmethoden im Einzelnen

Bei der operativen Entfernung oder auch radikalen Prostatektomie des Karzinoms wird die komplette Prostata mit Kapsel, umliegenden Samenbläschen und den lokal sitzenden Lymphknoten entfernt. In der Regel wird die Operation unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei gelangt der Chirurg entweder über einen Dammschnitt (Zwischen Hoden und After), einem Bauchschnitt im unteren Bereich oder einer Bauchspiegelung an die Prostata, um diese zu entfernen.

Die externe Bestrahlung stellt eine Behandlungsmethode dar, bei der das Karzinom des Patienten von außen bestrahlt wird und dauert gewöhnlich 7-8 Wochen. Hierbei werden angrenzende Organe und Gewebe nur wenig geschädigt. Um bei der computergesteuerten dreidimensionalen Bestrahlung möglichst effektiv viele Krebszellen zu vernichten wird der Betroffene mehrseitig bestrahlt. Für dieses Heilungsverfahren entscheiden sich Patienten, die einer operativen Entfernung mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen oder bei der aus andren Gründen das Risiko einer Operation zu hoch wäre.

Die permanente Bestrahlung des Karzinoms mit Hilfe von Strahlenimplantaten wird auch als Brachytherapie bezeichnet. Dabei werden in die Prostata kleinste radioaktive Strahler eingesetzt. Entweder mit Hilfe von permanent niedrig energetischen Strahlern (sogenannte Seeds = englisch für Samen) oder kurzweilig mit Hilfe von hoch energetischen Strahlern. Bei dem Einsatz der hoch energetischen Strahler wird der zu bestrahlende Bereich vorher genauestens berechnet. Dieses Verfahren wird auch als Afterloading-Methode (englisch für Nachladen) bezeichnet und  die Bestrahlung der Prostata dauert in der Regel nur einige Sekunden bis einige Minuten.

Die aktive Überwachung und Kontrolle des Patienten in regelmäßigen Abständen (active surveillance) sieht zunächst einmal keinerlei Behandlung vor. Dies muss sich für viele Betroffene anfänglich sehr konfus anhören, macht aber Sinn, da das Prostatakarzinom meist nur sehr langsam wächst und viele Patienten über Jahre hinweg beschwerdefrei leben. Sobald eine Verschlechterung eintritt verordnet der Arzt innerhalb kürzester Zeit eine Behandlung, die das Ziel der Heilung anstrebt.

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