Roséwein – fruchtig, frisch und individuell

Finden Sie, dass ein Roséwein ein wenig wie “nicht Fisch, nicht Fleisch” erscheint – also recht unentschieden zwischen Weiß- und Rotwein angesiedelt ist? In diesem Fall sollten Sie sich bei Ihrer nächsten Weinverkostung einmal auf Roséwein konzentrieren. Roséwein ist ein eigenständiger Wein, in dem die Eigenschaften der verschiedenen Trauben und Weinregionen in jeweils individueller Weise zum Tragen kommen. Dabei besticht Roséwein durch Leichtigkeit, sein fruchtiges Aroma und bei gehaltvolleren Sorten auch durch seine Ausdruckskraft.

Roséwein – leichter, aromatischer Genuss aus roten Reben

Echter Rosé wird aus roten Rebsorten nach zwei unterschiedlichen Verfahren gekeltert. Entweder ruht der Traubensaft für einige Stunden auf der Maische – dabei wird der Most mit so viel Farbstoff angereichert, dass der Roséwein danach ebenso wie Weißwein ohne Traubenschalen vergoren werden kann. Bei Anwendung der Saignée-Methode gärt der Most dagegen für zwölf bis 48 Stunden auf der Maische. Ein Teil davon wird danach für die Herstellung von Roséwein abgezogen, aus dem restlichen Most entsteht ein durch den höheren Schalenanteil in der Maische sehr konzentrierter Rotwein. Vor allem französische Winzer verwenden gern die roten Trauben junger Rebanlagen, aus denen sich neben leichtem Rotwein auch ein sehr fruchtiger Rosé erzeugen lässt.

Eine Vermischung von Weiß- und Rotwein kommt nur bei sehr einfachem, außereuropäischen Roséwein vor. In der EU ist sie durch Gesetz verboten.

Aus welchen Weinregionen kommt Roséwein?

Roséwein wird weltweit angebaut. In Deutschland ist er oft ein Weißherbst und wird dann nur aus einer Rebsorte erzeugt. Aus Österreich kommt unter anderem der Schilcher, der aus der “Blauen Wildbacher”-Traube gekeltert wird. Der beste europäische und weltweit drittbeste Rosé kommt aus Ribera del Duero/Spanien und wird ausschließlich aus Tempranillo-Reben hergestellt. Auch französische Roséweine sind weltberühmt.

Zu welchen Gerichten passt Roséwein?

Roséwein passt ebenso wie Weißwein zu allen leichten Speisen. Vor allem zu mediterranen kulinarischen Genüssen – Antipasti, Tapas, Pasta oder Fischgerichten – erweist er sich als ein idealer und sehr sommerlicher Wein. Wichtig ist, dass der Rosé vor dem Genuss gut gekühlt und auch dunkel und kühl gelagert wird. Das Servieren von Roséwein in einer Karaffe kann zwar sehr stilvoll sein, trägt jedoch nicht zur Geschmacksverbesserung des Weines bei.