Schwerhörigkeit ist nicht immer eine Frage des Alters

Ca. 20 % aller Deutsche ab dem 14 Lebensjahr hat Probleme beim Hören. Obwohl Schwerhörigkeit eigentlich als typische Alterserscheinung gilt, klagen zunehmend auch junge Menschen über Hörschwierigkeiten, die sowohl schleichend als auch plötzlich auftreten können. Dabei können die Ursachen einer Schwerhörigkeit sehr vielfältig sein und sollten dringend geklärt werden, um bleibende Schäden möglichst zu vermeiden.

Auch junge Menschen leiden an Hörschwierigkeiten

Das Gehör ist einer der wichtigsten Sinne des Menschen. Dabei ermöglicht das Hören nicht nur die Aufnahme von Geräuschen, sondern hilft dem Menschen auch, sich in seiner Umwelt zurechtzufinden und sich zu verständigen. Eine angeborene Gehörlosigkeit führt dabei in der Regel zu einem vollständigen Fehlen der Sprachentwicklung. Aber auch eine verminderte Geräuschempfindlichkeit, ob angeboren oder erworben, kann das alltägliche Leben stark beeinflussen. Grundsätzlich wird die Schwerhörigkeit in zwei Hauptformen eingeteilt, die auf den Ohrbereich zurückgehen, der die Hörstörungen verursacht. Bei der sogenannten Schallleitungsschwerhörigkeit sind es meist Störungen im Bereich des Außen- oder Mittelohrs, die die Weiterleitung des Schalls behindern oder verzerren. Sie können beispielsweise durch einen Ohrschmalzpfropf oder eine Mittelohrentzündung hervorgerufen werden. Zu einer Schallempfindungsschwerhörigkeit kommt es dagegen durch eine Schädigung der Sinneszellen im Innenohr oder des Hörnervs, sodass die aufgenommenen Schallwellen nicht richtig aufgenommen oder weitergeleitet werden können.

Die Auslöser bestimmen die Therapie bei einer Schwerhörigkeit

Grundsätzlich sollte bei jeder Form von Ohrenschmerzen oder Hörproblemen, ob akut oder schleichend, ein Arzt aufgesucht werden. Denn häufig hängt der Therapieerfolg von einem schnellen Behandlungsbeginn ab. So können beispielsweise plötzliche Hörprobleme infolge eines Tinnitus oder Hörsturzes durch einen unmittelbaren Therapiebeginn deutlich gelindert werden. Auch Schallleitungsprobleme infolge einer Mittelohrentzündung oder eines Ohrpfropfs lassen sich bereits mit einfachen Mitteln beheben und selbst bei Schallempfindungsstörungen durch ein Knalltrauma kann sich das Gehör mit der Zeit wieder erholen. Bei chronischer Schwerhörigkeit, hervorgerufen etwa durch das Alter, ständige Lärmbelastungen oder andere Grunderkrankungen, kann in vielen Fällen jedoch nur noch ein Hörgerät die Beeinträchtigungen beheben.