5 typische Männerkrankheiten, die man niemals ignorieren sollte

5 typische Männerkrankheiten, die man niemals ignorieren sollteIm Krankheitsfall gibt es einen großen Unterschied zwischen Frauen und Männern: Frauen konsultieren bereits bei den ersten Anzeichen einen Arzt, wohingegen Männer meist warten, bis die Symptome unerträglich werden. Das ist übrigens auch einer der Gründe, weshalb Männer statistisch gesehen früher sterben als Frauen. Sie ignorieren vermeintlich harmlose Symptome so lange, bis sie zum ernsten Problem werden.

Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen fünf häufig auftretende Männerkrankheiten vorstellen, mit denen Sie unbedingt zum Arzt gehen sollten. Die Liste reicht dabei von den sehr speziellen Erektionsstörungen bis hin zu allgemeinen Krankheiten, die das Herz-Kreislauf-System betreffen – aber dennoch besonders häufig bei Männern auftreten.

1. Erektionsstörungen
Erektionsstörungen treten fast zwangsläufig im hohen Alter auf, aber auch verschiedene Krankheiten können dazu führen, dass sich der Penis bei einer Erektion nicht mehr ausreichend mit Blut füllt. Befriedigender Geschlechtsverkehr wird somit zum Ding der Unmöglichkeit. Erektionsstörungen werden im Fachjargon auch als erektile Dysfunktion bezeichnet. Auch der Begriff Impotenz ist umgangssprachlich weit verbreitet, prinzipiell jedoch nur teilweise richtig. So wird beispielsweise auch eine reine Zeugungsunfähigkeit als Impotenz bezeichnet.

Die hauptsächlichen Ursachen für Erektionsstörungen – abseits von typischen Alterserscheinungen – sind Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arterienverkalkungen, Übergewicht, der exzessive Konsum von Alkohol und Zigaretten sowie bestimmte Medikamente. Nicht ohne Grund gelten Erektionsstörungen als erstes Vorzeichen für eine ernsthafte Grunderkrankung.

Zwar können Erektionsstörungen mithilfe von Potenzmitteln wie Viagra behandelt werden, auf lange Sicht gesehen sollten allerdings immer die Ursachen behandelt werden. Nur so können weitere Folgeerkrankungen und die dauerhafte Einnahme von Medikamenten vermieden werden.

2. Prostatavergrößerung
Auch das Risiko für das Auftreten einer Vergrößerung der Prostata, die im Fachjargon als benigne Prostatahyperplasie bezeichnet wird, wächst im hohen Alter. Hierbei handelt es sich nicht etwa um einen bösartigen Tumor, sondern um eine gutartige Vergrößerung, die bei circa 40 Prozent aller Männer über 60 Jahren auftritt.

Durch die Prostatavergrößerung werden Harnkanal und Blase eingeengt, wodurch es zu Problemen beim Wasserlassen kommen kann. Die Folge sind meist ein chronischer Harndrang, ein schwächer werdender Harnstrahl und im Extremfall sogar Inkontinenz.

Wenn eine Prostatavergrößerung bei Ihnen diagnostiziert wurde, sollten Sie diese in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen.

3. Vorhautverengung
Vorhautverengungen (oder auch: Phimosen) werden meist erst dann zum Problem, wenn Mann sexuell aktiv wird – also während der Pubertät. Doch es gibt auch spezielle Formen der Vorhautverengung, die erst in einem Alter von über 40 Jahren auftreten können. Besteht eine solche Vorhautverengung, kann die Vorhaut nur noch unter Schmerzen hinter die Eichel gezogen werden, kann es zu Problemen beim Urinieren kommen und es können Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs auftreten.

Dieses Problem sollte keinesfalls in Eigenregie oder unter Zuhilfenahme von Gewalt gelöst werden. Beim gewaltsamen Zurückschieben der Vorhaut kann es nämlich zur Entstehung von Vernarbungen und zu Entzündungen kommen. Stattdessen sollte man unbedingt einen Urologen aufsuchen, der sich des Problems annimmt. In manchen Fällen hilft bereits eine spezielle Creme weiter, in anderen Fällen ist ein operativer Eingriff unumgänglich.

4. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Übergewicht, mangelnde Bewegung und eine schlechte und unausgewogene Ernährung sind wichtige Faktoren bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Darunter fallen beispielsweise Krankheitsbilder wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schmerzen im Brustbereich, auftretende Atemnot und erhöhte Blutfettwerte.

Zwar handelt es sich bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen um ein sehr allgemeines Phänomen, aufgrund der männlichen Neigung zu einem ungesunden Lebensstil treten diese Erkrankungen beim männlichen Geschlecht jedoch weitaus häufiger auf als bei Frauen. Bei Männern machen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems laut Statistik 5,9 Prozent der Krankheitstage aus, bei Frauen lediglich 3,3 Prozent.

5. Prostatakrebs
Im Gegensatz zur Prostatavergrößerung, handelt es sich bei Prostatakrebs tatsächlich um einen bösartigen Tumor. In Deutschland ist Prostatakrebs die häufigste Todesursache bei Männern und eine der gefährlichsten Krebsarten.

Problematisch ist hierbei, dass man gutartige und bösartige Vergrößerungen der Prostata kaum voneinander unterscheiden kann. Offensichtlich werden die Unterschiede lediglich im fortgeschrittenen Stadium. So kommt es beispielsweise zu Schmerzen in der Leistengegend und zu einer Beimischung von Blut im Urin und/oder im Ejakulat.

Bei Prostatakrebs gilt – wie bei allen Krebsarten auch: Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung.

 Flibanserin: Heutige Zulassung der „Viagra für die Frau“ wäre unmöglich

Flibanserin: Heutige Zulassung der "Viagra für die Frau" wäre unmöglichFlibanserin ist in den Medien auch als „Pink Viagra“ bekannt und sollte laut Hersteller als „Viagra für die Frau“ in den Schlafzimmern weltweit voll durchstarten. Die Einnahme des Medikaments sollte die weibliche Libido fördern und somit dafür sorgen, dass Frauen mehr Lust auf Sex haben.

„Pink Viagra“ wurde im Oktober 2015 nach einem langen Kampf mit der Zulassungsbehörde im dritten Anlauf endlich zugelassen. Aus heutiger Sicht handelt es sich dabei um ein Wunder, da die amerikanische Zulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) ihre Richtlinien gerade erst verschärft hat.

Heutzutage wäre die Zulassung von Flibanserin undenkbar. Warum das so ist, wie häufig sich das Medikament bisher verkauft hat und wieso man als Frau die Finger von dem Produkt lassen sollte, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Patiententests müssen jetzt repräsentativ sein
Die neuen Richtlinien der FDA besagen, dass neue Medikamente an einer repräsentativen Gruppe von Patienten getestet werden müssen. Repräsentativ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass insbesondere die Reaktionen solcher Patienten auf das Produkt getestet werden, die dieses später voraussichtlich auch wirklich einnehmen werden.

Der Hersteller Sprout Pharmaceuticals hat sein Flibanserin jedoch nur an jungen und gesunden Frauen getestet. Zudem wurde das „Pink Viagra“ auch an Männern getestet, um mehr über die Nebenwirkungen herauszufinden. Die ausgewählte Patientengruppe des Herstellers ist daher alles andere als repräsentativ.

Besonders wichtig wären Tests an älteren Frauen jenseits der Wechseljahre und an Frauen mit bestimmten Erkrankungen gewesen. Insbesondere die Reaktion auf Flibanserin mit Depressionen wäre interessant gewesen, da Depressionen und Luststörungen oft im Zusammenhang zueinander stehen.

Bewertungskriterien und Zulassungsprozess insgesamt äußerst fragwürdig
Die US-amerikanische Zulassungsbehörde kritisiert jedoch nicht nur die Auswahl der Testpatienten im Vorfeld, sondern auch die Bewertungskriterien des Herstellers, sowie den Zulassungsprozess im Allgemeinen.

So sei ein wichtiges Bewertungskriterium der vom Hersteller erfundene „Female Sexual Function Index“ – was sich in etwa mit „Weiblicher Sexualfunktions-Index“ übersetzen lässt. Hierbei handelt es sich um keinen offiziellen Index, sondern um eine frei erfundene Methode des Herstellers, der in der Form niemals für den Zulassungsprozess validiert wurde.

Doch wie funktioniert dieser Index überhaupt? Frauen konnten in Abfragungen, die alle vier Wochen durchgeführt wurden, beispielsweise ankreuzen,  ob sie nach der Einnahme der „Pink Viagra“ mehr oder weniger sexuelle Fantasien hatten.

Laut der FDA handelt es sich hierbei um eine sehr fragwürdige Methode, die aus wissenschaftlicher Sicht über kein Fundament verfügt. Das Maß der sexuellen Lust lässt sich auf diese Weise einfach nicht bewerten.

Des Weiteren hätte die Abfragung deutlich häufiger durchgeführt werden müssen. Eine tägliche oder zumindest eine wöchentliche Abfragung hätte zu deutlich genaueren Ergebnissen geführt.

Neue Richtlinien: Und der Hersteller lacht sich ins Fäustchen
Da der Hersteller mit seinem Produkt bereits durch den Zulassungsprozess hindurchgerutscht ist und die neuen Richtlinien erst ab jetzt gelten, kann er sich getrost ins Fäustchen lachen.

Mehr sogar: Konkurrenten, die nun ein ähnliches Produkt auf den Markt bringen möchten, haben es jetzt deutlich schwerer, um überhaupt eine Zulassung zu erhalten.

Selbst die Zulassung von Flibanserin grenzt aus heutiger Sicht fast schon an ein Wunder: Nur mithilfe groß angelegter Kampagnen ist es Sprout Pharmaceuticals damals gelungen, das „Viagra für die Frau“ beim dritten Anlauf durchzuboxen.

Selbst damals wurde die FDA für die Zulassung von allen Seiten scharf kritisiert.